Haustier behalten oder weggeben?

Für Haustierbesitzer ist die Diagnose „Tierhaarallergie“ ein Schock, denn es bedeutet den Abschied von einem oder mehreren geliebten Familienmitgliedern. Aber ist das wirklich nötig? Aus medizinischer Sicht kann diese Frage mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden. Die Beschwerden einer Allergie treten nur dann nicht auf, wenn die Allergene gemieden werden. Da die Haustiere im Falle einer Tierhaarallergie die Träger der Allergene sind, ist die Abschaffung der Tiere die einzig richtige Konsequenz. Vor allem bei Kindern ist dies anzuraten, da sich eine Allergie bei ihnen vergleichsweise schnell verschlechtert und sich zu einem allergischen Asthma entwickeln kann.

Tierhaarallergie und Haustier

Die Empfehlung, ein Haustier wegzugeben, entspringt einer nüchternen Betrachtung der Tatsachen. Der Verzicht auf ein geliebtes Haustier bedeutet aber für die meisten einen großen Einschnitt und viel Herzschmerz. Darum gibt es einige Tierhaarallergiker die sich dagegen entscheiden und ihren Hund oder ihre Katze bei sich behalten. Um trotzdem einigermaßen mit der Tierhaarallergie leben zu können sollte allerdings einiges beachtet werden:

  • Die Tiere sollten keinen Zugang zum Schlafzimmer haben sowie zu den Räumen, in denen sich der Allergiker oft und lange aufhält (evtl. auch das Wohnzimmer).
  • Nutzen Sie Luftreiniger im Wohn- und Schlafbereich.
  • Freigänger-Katzen sollten so oft wie möglich draußen sein.
  • Wenn ein Garten vorhanden ist, sollte sich der Hund viel im Garten aufhalten.
  • Verbringen Sie so viel Zeit wie möglich draußen mit Ihrem Haustier, dort wirken die Allergene nicht so stark.
  • Wischen Sie häufig Staub.
  • Wischen Sie häufig feucht durch.
  • Vermeiden Sie es, zu viele Textilien in der Wohnung zu haben (Kissen, Polster, Vorhänge, Teppiche).
  • Ersetzen Sie Ihre Polstermöbel durch Möbel mit (Kunst-)Lederüberzug.
  • Benutzen Sie spezielle Allergiker-Staubsauger mit HEPA-Filtern.
  • Lassen Sie ein allergiefreies Familienmitglied draußen das Tier einmal täglich bürsten.
  • Baden Sie Ihren Hund oder Ihre Katze gelegentlich mit Allergie-Shampoo.
  • Wechseln Sie Ihre Kleidung nach dem Kontakt mit Ihrem Tier (am besten draußen, niemals im Schlafzimmer und bewahren Sie getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer auf).
  • Waschen Sie häufig Ihre Kleidung, Ihre Bettwäsche (Allergiker-Bettwäsche) und alle Textilien, mit denen Ihr Tier Kontakt hat.
  • Wählen Sie eine allergiefreundliche Katzenrassen bzw. Hunderasse, denn nicht jede Rasse steht unter dem Verdacht, ein gleichhohes Allergierisiko zu bergen. Es gibt Rassen die nur wenige Allergene ausscheiden.

Behandlung mit Medikamenten

Tierhaarallergiker, die ein felltragendes Haustier besitzen, sollten immer in engem Kontakt mit ihrem behandelnden Arzt stehen. Für den Notfall kann der Arzt Allergie-Tabletten, Nasensprays, Augentropfen, Asthma-Sprays oder Inhalatoren verschreiben. Es gibt auch die Möglichkeit einer Hypersensibilisierung. Dies ist eine Behandlung, die ärztlich begleitet wird, wobei der Allergiker regelmäßig über einen langen Zeitraum hinweg mit Allergenen in steigenden Dosen konfrontiert wird. Dies soll bewirken, dass der Körper die Allergene nicht mehr als Eindringlinge erkennt und bekämpft, sondern sich daran gewöhnt. Alle Maßnahmen, besonders das Halten eines Haustieres, sollten Tierhaarallergiker intensiv mit dem Arzt ihres Vertrauens besprechen, denn bei aller Tierliebe sollte immer bedacht werden, dass sich Tierhaarallergiker einem hohen, gesundheitlichem Risiko aussetzen, wenn weiterhin ein Haustier im Haushalt lebt.

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